Barrierefreie Küchen ermöglichen Selbstbestimmung in der eigenen Wohnung
Körperliche Einschränkungen treffen fast alle Menschen irgendwann – sei es durch Alterserscheinungen, vorübergehende oder chronische Erkrankungen oder dauerhafte Behinderungen. Schon alltägliche Handgriffe können zur unüberwindbaren Hürde werden, wenn man in der Bewegungsfähigkeit eingeschränkt ist. Tatsächlich müssen die meisten Menschen ihre angestammte Wohnung nur deshalb aufgeben, weil sie nicht barrierefrei gestaltet ist. Insbesondere in Bad und Küche ist diese Frage besonders entscheidend, zumal bei der Planung kaum jemand frühzeitig an barrierefreie Küchen denkt. Dabei geht es längst nicht immer nur um Rollstühle. Auch mit einem aus Altersgründen erforderlichen Rollator oder einer Sehbehinderung kann das selbstbestimmte Wohnen gefährdet sein.
Lebensqualität erhalten oder verbessern
Ein selbstbestimmtes Leben mit der Möglichkeit, sich unabhängig zu versorgen, ist für viele Menschen mit körperlichen Einschränkungen wichtig. Früher ging Barrierefreiheit in der Küche oft auf Kosten der Ästhetik und Funktionalität. Moderne Designentwürfe für barrierefreie Küchen können jedoch durchaus luxuriös und ansprechend gestaltet sein. Da die Nachfrage für Barrierefreiheit stetig steigt, entdecken immer mehr Hersteller diese Zielgruppe für sich. Für die Kunden hat dies den entscheidenden Vorteil, dass es oft ohne teure Spezialanfertigungen geht und bereits Lösungen „von der Stange“ implementiert werden können. Optisch unterscheiden sich solche Küchen kaum von herkömmlichen Installationen, bieten aber die entscheidenden Funktionsverbesserungen, die von behinderten oder körperlich eingeschränkten Personen benötigt werden.
Barrierefreiheit bedeutet nicht immer nur rollstuhlgerecht
Die einfache Umrüstung einer herkömmlichen Küche in eine barrierefreie Variante ist nicht immer problemlos möglich. Zum einen müssen die Platzverhältnisse stimmen, damit das Rangieren mit Gehhilfen oder Rollstühlen möglich ist. Dieser Bewegungsradius ist nicht in allen Räumlichkeiten gegeben. Barrierefreiheit endet aber nicht beim Rollstuhl. Auch Sehbehinderte, Kleinwüchsige oder Senioren stehen in der Küche manchmal vor unüberbrückbaren Hindernissen. Schränke und Arbeitsflächen sind zu hoch, Bedienfelder von Kochnischen sind nicht zu ertasten und der Bedienhebel für die Mischbatterie an der Spüle ist ebenso unerreichbar wie Steckdosen oder Schalter. Bei der barrierefreien Küchenplanung sollte daher schon von Beginn an die jeweilige Behinderung oder Einschränkung berücksichtigt werden. Vieles lässt sich durchaus vorausschauend fürs Alter planen, wie etwa leicht erreichbare Armaturen und Regler oder höhenverstellbare Arbeitsplatten und Schränke.
Individualität ist besonders wichtig
Gerade bei Erkrankungen und Behinderungen spielt die Individualität eine entscheidende Rolle. Selbst bei ähnlichen Einschränkungen können die persönlichen Anforderungen von Patienten äußerst unterschiedlich ausfallen. Eine gute barrierefreie Küche muss also immer auf den individuellen Nutzer ausgerichtet sein. Gleichzeitig sind andere Alltagsfragen zu berücksichtigen. Lebt die Person beispielsweise nicht alleine, sondern mit nicht behinderten Menschen zusammen, muss die Funktionalität für alle Benutzer gegeben sein. Ein guter Küchenplaner mit Erfahrung in Sachen Barrierefreiheit kann diese Probleme gemeinsam mit den Kunden gezielt lösen.